Abschiebeflug

Das Imperium des Kapitals/»Mehrwert-Imperialismus«, Krieg ohne Ende

Was bedeutet Imperialismus, wenn es keine Kolonialherrschaft gibt? Kapitalismus ermöglicht eine neue Form der Dominanz durch rein wirtschaftliche Mittel, so Ellen Meiksins Wood.

Deshalb würde sicherlich auch der schärfste Veteran aus dem Weißen Haus die globale Hegemonie lieber auf diese Art ausüben, ohne kostspielige koloniale Verwicklungen. Dennoch hat das wirtschaftliche Imperium des Kapitals einen neuen, grenzenlosen Militarismus geschaffen, wie Wood eindrucksvoll zeigt.

Indem sie den neuen Imperialismus mit historischen Erscheinungsformen wie dem römischen oder spanischen Reich vergleicht und die Entwicklung des kapitalistischen Imperialismus bis zur englischen Dominanz über Irland und des britischen Empires über Amerika und Indien zurückverfolgt, zeigt Wood, wie das heutige kapitalistische Imperium – eine globale Wirtschaft, von Nationalstaaten verwaltet – eine neue militärische Doktrin eines Krieges hervorgebracht hat, der sowohl zeitlich als auch in Bezug auf seine Ziele keine Grenzen kennt.

 

Aus dem Englischen von Harald Etzbach.

 

Ellen Meiksins Wood, geboren 1942, starb im Januar 2016. Sie war eine der führenden marxistischen Theoretikerinnen im englischsprachigen Raum. Von 1967 bis 1996 lehrte sie Politikwissenschaft an der York University in Toronto; von 1984 bis 1993 war sie Redaktionsmitglied der New Left Review, von 1997 bis 2000 Mitherausgeberin der Zeitschrift Monthly Review. Wood hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, darunter The Retreat from Class: A New ›True‹ Socialism (1986), The Pristine Culture of Capitalism (1991), Citizens to Lords: A Social History of Western Political Thought from Anti quity to the Middle Ages (2008) und Liberty and Property: A Social History of Western Political Thought from Renaissance to Enlightenment (2012). Der LAIKA Verlag bringt mehrere ihrer Titel als »Ausgewählte Werke« heraus, bereits 2015 erschien Der Ursprung des Kapitalismus.

Band 66:
Ellen Meiksins Wood: Das Imperium des Kapitals
ISBN:

978-3-944233-71-0

Erscheint zur Frankfurter Buchmesse im Oktober 2016
Preis:

28 €

204 Seiten
Leseprobe hier:dokument2
Foto: Bernhard Weber
Nach oben scrollen