Kurze Notiz zum Derivatekommunismus

Das ist wirklich sehr lustig, wenn nicht zum totlachen: Bundesbank-Vorstand: “Wir sind am Ende der Umsonstkultur.” Dabei betreiben die Geschäftsbanken schon lange eine Art Umsonst-Ökonomie, sie schöpfen Giralgeld qua Tastendruck quasi umsonst (für sich), was man neuerdings auch Keystroke-Kapitalismus nennt. Bundesbank: Ihr glaubt an ein Ende der Umsonstkultur, aber dieses Ende wäre doch genau Euer Ende. Fragen wir doch einfach mal mit Keynes: “Wenn Banken Kredit kreieren können, warum denn um Himmels Willen können sie die vernünftige Nachfrage nach ihm ablehnen? Und warum erheben sie Gebühren für etwas, was sie wenig oder fast nichts kostet?” Es ist ja nicht so, dass die Kunden bisher einer Umsonstkultur gefrönt haben, es sind die Finanzinstitutionen selbst, die unter der Hand das Umsonst zelebrieren, wenn es um die Kreation von Profiten geht. Und die Zentralbanken stellen ihnen dafür Cash on Demand zur Verfügung. Ihre Instrumente müssen ihnen deshalb aus den Händen gerissen werden, um Alien Monster zu erzeugen, die eine wirkliche Umsonstkultur erst ins Leben rufen und den wirklichen Reichtum für einen neuen Luxus-Kommunismus erschaffen. Achim Szepanski

Exakt deswegen besteht die Lösung dieses kapitalistischen Teilproblems darin, mit der FORS-Simulation, die das Weltwertverthältnis bzw. das Kapital als Gesamtkomplexion neu aufsetzt, auch ein verallgemeinertes wie auch möglichst differenziertes Geldschöpfungs- und -vernichtungs”recht” einzuführen, welches das Geld als Ziel der kapitalistischen Surplusverwertung dadurch entthront, dass es das Geld (lies: das ökonomische Kapital; Achim Szepanski würde es wohl “symbolisches Geld” nennen) selbst zur Ware (!) für jede andere Geldform bzw. Kapitalform (soziales Kapital, kulturelles Kapital, sexuelles Kapital, symbolisches Kapital usw. – kurz: für jeden in Kapitalform fungierenden Signifikanten/Variable/Menge/Differenz/etc., also ausnahmslos alles in der Welt) werden lässt. Zusammen mit u.a. Bedingungslosem Grundeinkommen und Bedingungslosem Grundbesitz wird so das Geld (das ökonomische Kapital) vergesellschaftet – und mit ihm auch die an der Giralgeldschöpfung hängende Bankform des ökonomischen Kapitals. Auch deswegen bejahe ich die antisemitische Krake des Weltjudentums so sehr, denn genau mit dieser Operation wird ein einmaliger Weg in der Kapitalismuskritik gegangen – ein extrem jüdischer, der das wunderbare Erbe Derridas weiter vervollkommnet. Alle Momente der sog. “Finanzsphäre”/”Finanzökonomie” usw. – die antisemitisch immer mit dem Jüdischen in Verbindung gebracht wenn nicht gar damit identifiziert wurde, samt der antisemitischen Konstruktion der Unterscheidung von schaffendem und raffendem Kapital – gilt es, zu verallgemeinern.

Wir werden als foraminiferderalogische Linksradikale nicht mehr skandieren “We are (the) 99%!”, sondern “We are Rothschild!”. Dies ist das nontologische Ereignis, das uns weniger als 1% werden lässt und uns in den Bereich von weniger als 0 bringt: Politik der Subtraktion, Nichtung, Negativierung, Leerung, Verwenigerung, Minderwert, Pesipalismus und negative Dekonstruktion. -99%!. Rotrothschild. Die behauptete jüdische Weltverschwörung der Rothschilds war nämlich nicht verschwörerisch genug, weshalb wir als radikale nontologische Rothschild-Linke noch viel verschwörerischer werden müssen: Schwärzer als Schwarz, ein Vantavanta-Black-Swan/Ultrablackened Swan, der die kapitalistische Krise so sehr verschärft, so ultraverdichtet, dass die Krise selbst noch negativ wird und zum Derivatekommunismus umschlägt: Parthenogenetische Schwarzschwäne bekommen Grillen, Monster, Kapriziösitäten als blutverschmutzte Bastarde der Minderwertverunwertung, sie gebären mit den Füßen: Pesipalismus. Alle sind sie Miss- und Todgeburten und das Zeitalter der Abtreibung beginnt. Derivate-Kommunismus muss daher nontologischer Rothschild-Kommunismus werden.

 

Foto: Bernhard Weber

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