Régis Debray: Lob der Grenzen

Eloge des frontières wurde von Régis Debray 2010 in Tokio als Vortrag gehalten. Debray geht darin weit in die Geschichte der Menschheit zurück, beleuchtet die Bedeutung der Grenze im Spiegel der verschiedenen Weltreligionen sowie säkularen Kulturen und diskutiert ihren Sinn und Zweck.

In der globalisierten Welt richtet er sich gegen das allgemein angesagte Postulat »ohne Grenzen«. Nach Debrays Beobachtung bedeutet die Abschaffung einer Grenze, diese lediglich weiter nach außen zu verschieben, was zu unterschiedlichen, problematischen Konsequenzen führe.

Geschichtlich gesehen, so Debray, hat die Grenze die Menschheit vorangebracht, Kultur ermöglicht. »Ohne Grenzen« hingegen ist alles erlaubt, alles möglich, wird alles banal und beliebig. Grenzen, die es ihrerseits stets zu hinterfragen gilt, helfen, Orientierung zu geben, wo sonst ein Vakuum entstehen könnte. Dabei geht Debray von der konkreten, geographischen Grenze aus und gelangt von dort zur abstrakten, philosophischen Bedeutung der Grenze.

Debray fragt gegen den Strom, fragt sich, was das gegenwärtige Postulat der Gesellschaft bringt. Und wohin es führen könnte. Dabei wehrt er sich gegen Vereinfachungen auf allen Seiten.

 

Erschienen 2016 im Laika Verlag

 

Leseprobe hier: Debray_Nester und Nischen

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