Zur Ökologie der Existenz / Leseprobe

Band 73:
Zur Ökologie der Existenz – Freiheit, Gleichheit, Umwelt
ISBN:

978-3-944233-75-8

 

Ein Buch zur Ökologie der Existenz kann heute nur ein Krisenbuch sein, wird dabei aber nicht stehenbleiben dürfen. Es sucht deshalb den Begriff der Krisen  die uns bedrängen. Die Suche beginnt mit dem Gang zurück zum griechischen Wort krisis, von dem unser Wort »Krise« abstammt. In ihm laufen zwei Bedeutungslinien ineinander. Auf der ersten Linie bedeutet krisis bedenklicheLage, Unsicherheit, Not. Auf der zweiten bedeutet krisis Zuspitzung, Höhepunkt, Wendepunkt und Entscheidung. Die erste Linie gibt an, was uns spontan einfällt, wenn wir nach der Bedeutung von »Krise« gefragt werden. Die zweite verweist uns auf das, was vielen eben nicht spontan einfällt. In einer Krise zu sein heißt demnach, sich im Prozess einer Zuspitzung zu befinden, dort auf einen Höhe- oder Wendepunkt zugetrieben und zuletzt vor eine Entscheidung gestellt zu werden. Die zweite Linie bestimmt die erste: Sich in einer bedenklichen Lage, einer Unsicherheit, einer Not zu befinden heißt zuletzt, vor die Entscheidung eines Wendepunkts gestellt zu sein. Das gefällt nicht allen, schon gar nicht, wenn man plötzlich zur Entscheidung herausgefordert wird. Auch spricht erfahrungsgemäß einiges dafür, eine Entscheidung nach Möglichkeit aufzuschieben. Das schließt ein, sich solange als möglichdem Austausch von Gründen und Gegengründen zu widmen, der Gabe und Gegengabe von Argumenten.

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Foto: Bernhard Weber

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