Das Aufbrechen der Schliessung: «Links wird die Machtfrage wieder gestellt»

… Natürlich gibt es da einen Bezug zu Guattari, zu Bataille, zu Heidegger und Nietzsche. Es geht um eine Ökologie, also um eine Lehre von der Welt als Umwelt, die sich der automatischen Reduktion des Ökologischen auf die Reproduktion seiner selbst entzieht und stattdessen fragt, ob das Ökologische nicht umgekehrt auf Verausgabung aus ist: auf die zweckfreie Überschreitung von Selbst und Welt zugleich. Wie bei den anderen Ökologien ergibt sich dann politisch ein Widerspruch zur Ökonomie, besonders zur kapitalistischen Ökonomie, die auf die zerstörerische Vernutzung alles Lebendigen in der Selbstverwertung des Kapitals aus ist. Doch wird dieser Widerspruch nicht im Namen der Selbsterhaltung des Lebens, sondern im Namen seiner freien Verausgabung ausgetragen, im Vollzug also eines radikal anti-ökonomischen Impulses. Wenn die kapitalistische Ökonomie der Exzess der Reproduktion ist, also der Exzess der Selbsterhaltung, dann setzt die Ökologie der Existenz auf ein anti-ökonomisches Weltspiel, auf Nietzsches «Unschuld des Werdens»…

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Foto: Bernhard Weber

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