Die Globalisierung des populistischen Moments

… Und dies ist auch der Zusammenhang, in den sich viele Spielarten des europäischen Linkspopulismus einflechten. Sie unterschlagen systematisch den technologischen Angriff und die Gewalt der Entfaltung der Innovationsoffensive, entweder weil sie selbst als Akteure dazu gehören oder um sich in ihr Avantgardespektrum einzubringen und davon zu profitieren. Dementsprechend – und das gehört geradezu systemisch zum Bild – suchen sie den Ausgangspunkt ihrer Überlegungen nicht bei den Milliarden Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika, die sich in ihren Bewegungen gegen die daraus resultierenden Zerstörungen ihrer Lebens- und Arbeitsformen zu behaupten suchen und ihre Ansprüche mit der Flucht einiger weniger und dazu der Stärksten in die Metropolen tragen. Stattdessen bewegen sie sich in vielen auf Europa beschränkten diskursiven Milieus und suchen mit Angeboten antagonistischer Kooperation Anschluss an den Betrieb des Populismus aus den gesellschaftlichen Kommandohöhen. Die Opfer von ökonomischer und politischer Entwertung und Overkill in den Peripherien und auf der Flucht kommen als Subjekte und Bezugsgrößen gar nicht mehr vor, schlimmstenfalls, wie vom (unten behandelten Linkspopulismus aus den Retorten Negri’s und Gramsci’s) als „Subalterne“ noch einmal konzeptionell entwertet. Der antagonistische Sozialprozess aus Innovationsoffensive und den vielfältigen Wegen der Selbstbehauptung wird auf ein rein metropolitanes Auseinandersetzungsgeschehen verkürzt. Dies ist dann der Ausgangspunkt, von dem aus der Einstieg in den globalen innovativen Gewaltschub möglich und ins Werk gesetzt wird…

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