Foto: Roya-Pilz-Pest

Diebstahl in den eigenen Reihen: ‘Unüberwindliche Differenzen’?

Man nehme an, es kommt nur beim bösen Kapitalismus vor: Raub, Diebstahl, Ausbeutung ; die drei Todsünden schlechthin! Hinzu kommen Lügen, Verleumdung, Mobbing.

Nichts bleibt uns erspart beim Karussel des Multi Kulti alternativ angepassten Ökonomie Versuchs namens Fairer Handel !

Dies mag für Einige befremdlich klingen , hegen sie doch so viele Hoffnung und Zuversicht in gemeinschaftlich getragene Geld- und Zahlungsmodelle – (nein wir sind nicht in der Kirche, haben aber dort ihren Ursprung )…im Gutmenschentum eines angepaßten , vom bösen Markt vorgeblich abgekoppelten Handelsversuchs, der für die Händler und Verkäufer gutes Überleben in der Nische ermöglicht, aber für die Produzenten dieser Güter ,wie zB Kaffee , nur ein (Weihwasser) Tropfen auf den heißen Stein des ´Survival of the Fittest` sein kann. Egal wieviel Siegel da draufbappen und mit welchen Segel- und Ruderboot-Kohorten der allseits beliebte morgentliche Muntermacher – sozusagen das Gasolin der Massen – hier seine Glaubensbrüder erreicht. Denn sie wissen es vorgeblich nicht besser. Könnte doch der Glaube Berge versetzen, es bleiben doch nur Zwerge im Hamsterrad der Welt-Wirtschaft.

Doch was veranlaßt den Autor, der seit ca. 35 Jahren mit diesem Business zu tun hat, zu solch desavouierten Worten. Was wir von unseren Handelspartnern teilweise gewohnt sind ,der Griff in die Kasse nämlich, ließ sich vielfach beobachten. Besonders in einer meiner meist besuchten Gegenden: Chiapas -Mexico. Dort gab es immer wieder Korruptions-Vorfälle wie zb bei dem Verband FIECH ,der geschlossen wurde oder auch in kleinem Maße bei der Zapatistischen Coop Mut Vitz . Sie wurde aber wg eines Buchungsfehlers von der Hacienda geschlossen. Es wurden schlichtweg interne mexikanische Steuern bezahlt und keine Exportausfuhrsteuern. Das war der Fehler. Dringend erforderlich sind dort gut ausgebildete Buchhalter. Doch bei der Junta de Buen Gobierno in Oventic kommen solche Ideen nicht an und es wird weiter auf das Rotations-Prinzip gesetzt, dh einer/eine übergibt die Verantwortung der Kooperativen-Leitung auf den/die Nächste. Doch das ist sehr fehleranfällig!

Egal, ich denke in jeder Branche ,bei jedem Produkt können die Handelspartner von solchen Vorfällen berichten. Das ist bei einem Durchschnittseinkommen der Kleinbauern von ca. 500 $ Dollar im Jahr auch irgendwie verständlich und entschuldbar, denn wir hier in den Importländern leben alle gut von dem Handel . Richtig gut und umso unverständlicher scheint es, warum nun selbiges hier direkt in unseren Strukturen passierte: bei El Rojito in Hamburg ! (sic)

Und ausgerechnet der Geschäftsführer .
Und das seit mehreren Jahren !
Kein einmaliger Vorgang!

Nun, der Umgang damit scheint verständlich zu sein: Krankschreibung, 3-6 Monate Kündigungsfrist, es soll versucht werden das Geld zurück zu bekommen und nach außen hin heißt es:
‘Unüberwindliche Differenzen’!

Dass es da heftige Außeinandersetzungen drum gab , kann man sich vorstellen, den eigentlich muß das Vergehen sofort angezeigt werden, denn wenn eine Buchprüfung kommt, wird eh alles aufgedeckt und dann heißt es: der ganze Laden hat ihn gedeckt!

Dann sind alle dran – leider.

Auch wenn man das nun bemängelt, so wie ich, der seit 1986 mit dem Nicaragua-Kaffee-Import zu tun hat, wird man übelst angegangen und hintergangen. Doch das ist eine andere, weitere Geschichte, die noch unerträglicher ist als die 1. – leider!

Foto: Jan Braunholz: Roya-Pilz-Pest
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