Paris- 1. Mai: Ein Aufruf zu unkontrollierbaren Demonstrationen/Aktionen

Es ist scheinbar ruhig geworden in Frankreich. Widerstand gegen den Ausnahmezustand und die Ausgangssperren sind bisher lediglich den Jugendlichen der Vororte vorbehalten, die nachwievor von den Bullen schikaniert, gejagt und umgebracht werden. Die allsamstätigen Demonstrationen und militanten Aktionen der Gilets Jaunes werden langsam zu verblassenden Erinnerungen, es scheint all wenn sich all die Ohnmacht wieder einschleicht in die Köpfe und Herzen der Rebellen. Doch nun naht der erste Mai, werden im Hintergrund Pläne geschmiedet, um der Gefangenschaft zu entkommen. Kurzfristig gibt es Aufrufe, sich wahlweise am Vormittag am Platz der Republik zu versammeln oder eben doch mit den Kumpels, Genossinnen und Freunden dezentral zu flanieren und randalieren. Die Übersetzung eines Textes, der kurz vor Ultimo, am 30. April, auf Paris Luttes Info erschien.

Warum müssen wir am 1. Mai noch demonstrieren? Nach einem kurzen historischen Rückblick auf die Entwicklung der Demonstrationen seit 2016 erkennen wir, dass die “soziale Distanzierung” sehr wohl zur Ablösung rein gewerkschaftlicher Aufmärsche und zur Entwicklung von wilden Demonstrationen führen kann.

Wenn der Frühling beginnt und der 1. Mai naht, dürfen wir uns zu Recht fragen, wie wir demonstrieren wollen.

Es ist unvorstellbar, dass der Internationale Tag der Arbeit zum Zeitpunkt der Covid-19 Pandemie nicht stattfinden würde, wenn es die Arbeiter wären, die das Land regieren, und dies wo die Drohung, das jene die Rechnung zu bezahlen haben, immer stärker zu spüren ist.

Dieses symbolische Ereignis ist für viele von uns bereits ein alljährliches Ereignis, und es ist eine Zeremonie, die wir gerne mit anderen teilen.

Der 1. Mai ist ein guter Test, um zu wissen, ob wir den Virus der Angst haben, ein Marker, um zu wissen, wo wir uns im Konflikt auf der Straße befinden, ein Thermometer, um die Temperatur des Aufstandsfiebers und den Zustand unserer Antikörper gegen die Repression zu bemessen.

In diesem Jahr steht viel auf dem Spiel: Wir sind nicht sicher, ob unser Großvater, die Arbeiterbewegung, dieser alte Asthmatiker, den Coronavirus überleben wird.

In einer Zeit, in der einige Leute vorschlagen, die Demonstrationen des Verzichts zu digitalisieren, denke ich, dass wir mehr denn je über unser Verhältnis zu den Demonstrationen nachdenken müssen, und deshalb sollten wir einen kurzen Blick auf die jüngste Geschichte werfen:

Am 1. Mai 2016 sind wir mit der Unbeweglichkeit “rein gewerkschaftlicher” Demonstrationen und ihrer Instrumentalisierung durch die Behörden konfrontiert, wobei “störende” Elemente, denen “der Schweif” (1) am Ende der Demonstration gewöhnlich vorbehalten ist, erstmalig die Führung übernehmen: Es ist der spektakuläre Auftritt des cortège de tête (dessen Geburt etwa Mitte März 2016 stattfand), der, indem er das Kräfteverhältnis auf der Straße annimmt, das Paradigma der Demonstration angreift. Was den Hauptteil der Demonstration betrifft, so wird er (endlich!) mit der Polizei konfrontiert, manchmal reagiert er auf diese Angriffe, und so gelingt es dem Hauptteil des Zuges, auf der Straße, wo der Pazifismus des “rein gewerkschaftlichen” Organs ihn vergessen ließ, die wirklichen Herausforderungen des Kampfes hervorzuheben. Im Gegensatz zu dem, was man damals vielleicht dachte, war diese Strategie – die darauf abzielte, die Gewalt dort zu zeigen, wo sie versteckt war – nicht nur symbolisch und hatte auch reale Auswirkungen, die wir heute nachzuvollziehen versuchen.

Diese frühen Konfrontationen – die von anderen als unverantwortlich, verfrüht, “gewalttätig”, brutal, unverständlich usw. beschrieben wurden (und von einigen weiterhin so beschrieben werden) – waren nicht nur symbolisch, sondern hatten auch reale Auswirkungen, die wir heute nachzuzeichnen versuchen. – Sie haben nicht nur eine enthüllende Wirkung (Aufdeckung des Konfliktzustandes zwischen der Macht, ihren Vertretern und uns), sondern bewirken auch eine historische Explosion in der Anatomie der Demonstrationen. “Der Kopf” (Wortspiel mit cortège de tête, d. Ü.) entspricht nicht mehr “dem Körper” und schafft Fluchtlinien, Fluchtwege aus den friedlichen und reformistischen Schichten hin “zum Kopf”. Das Blut steigt zum Gehirn auf, und die Demonstration als symbolischer Protest-Prozess wird von diesen neuen Autonomien, die vor den geordneten und “rein gewerkschaftlichen” Prozessionen fliehen, aufgegeben. An anderer Stelle zerfällt “der Kopf” selbst unter der Wucht der polizeilichen Reaktion in Gruppen, in wilde Demonstrationen, in Satelliten, die vom “Körper der Demonstration” abgetrennt und wieder an den “Körper der Demonstration” angeheftet werden, der so zu einer Hydra mit tausend Köpfen wird (die Hydra bewegt sich in Richtung der Demonstrationsroute, die in der Polizeipräfektur hinterlegt (1) wurde), und “die Köpfe” werden zu einer anarchischen Hydra.

Dann bemühen sich die Gaukler der Präfektur und ihre Pappstrategen im Laufe der Jahre 2016-2017, mit dem 1. Mai 2017 und seinen spektakulären Molotow-Cocktails, die Situation zu verstehen (und investieren in die mediale Repression), bis sie endlich das System kennen lernen.

Dieser ursprüngliche Ausbruch aus dem Elend der symbolisch-pazifischen Demonstration endet am 1. Mai 2018 mit dem Scheitern am Bahnhof Austerlitz (ein Kopfnicken an die Geschichte der Sieger), wo es den Polizisten durch eine primitive Falle gelang den Schwung eines guten großen cortège de tête zu brechen. Versteckt im Bahnhof und hinter dem Pflanzengarten gelingt es ihnen, den cortège de tête (Es handelt sich um einen Block von Tausenden von Menschen) auf der Austerlitzbrücke aufzustoppen und zu verdichten, bevor er im Angriff der Bullen in mehrere Teile zerfällt. Von dort aus brauchten sie nur noch “den Kopf vom Körper” abzuschneiden indem sie, natürlich mit der Komplizenschaft der Gewerkschaftsführung, die Hauptprozession auf einen anderen Weg umlenkten, und dann “den Kopf”, der vor ihnen lag, durch aufeinanderfolgende Angriffe zahlenmäßig zu reduzieren.

Obwohl die Niederlage bitter ist und nach Tränengas riecht, treffen die Gelben Westen Ende 2018 ein, und sie nehmen diese Beschränkungen des “black bloc Kopfes” von Anfang an zur Kenntnis: Zerstreuung, Illegalität, Vielfältigkeit, Geschwindigkeit… Tatsächlich verhalten sie sich massiv (das ist der erste Unterschied) und radikal (das ist der zweite) wie die tausend Köpfe der Hydra (2016-2018). Darüber hinaus erfolgt die Rekrutierung und Übernahme militanter Deserteure, sobald sie ausgebildet sind, nicht nur in der Demonstration, sondern auch anderswo: zum Beispiel auf den Kreisverkehren. Die Gelben Westen schaffen es zu demonstrieren, indem sie von keinem Organ abhängig sind und nie zentralisiert werden müssen (weder in Frankreich im Zusammenhang mit der Pariser Demonstration noch in der Pariser Demonstration selbst), diese Strategie entwickelt sich zumindest bis zu ihrem Höhepunkt im Dezember 2018 – Januar 2019.

Dann im Laufe des Jahres 2019 versuchen die Bullen, sich anzupassen (durch extreme Gewalt, interne Reorganisationen: Dezentralisierung von Entscheidungen, Bildung von Spezialeinheiten …), bis sie im Sommer 2019 die Handlungen der GJ kontrollieren. Am 1. Mai 2019 ist die Situation immer noch ambivalent, die Gewerkschaftsdemostranten sind unorganisiert und werden von enthusiastischen Wellen gelber Westen, die sich selbst zur Party eingeladen hatten, mitgerissen, aber wenn die Umzüge zersplittert und unorganisiert sind, sind die Polizisten überall und gewinnen wieder die Oberhand.

Dann nehmen die GJ-Demonstrationen trotz aller Militanz den Weg der symbolisch-pazifischen Demonstrationen und veröden allmählich. Diese lange Agonie und die Verbesserung der Taktiken und Strategien der Repressionskräfte dauert mindestens bis vor kurzem (Ende 2019/Anfang 2020) an.

Mit dem Kampf gegen die Rentenreform erleben wir eine Rückkehr der Massendemonstration, angesichts der Bedeutung der Zahl der Menschen, taucht die Illusion der schieren Kraft der Zahlen wieder auf, die symbolisch-pazifische Demonstration scheint wiedergeboren zu werden. In diesen Demonstrationen finden wir die GJs und die Autonomie des cortège de tête, die vielfachen militanten Desertierungen der letzten Jahre, Kräfte, die durch die beispiellose Repression erschöpft und reduziert wurden. Wir stellen fest, dass der cortège de tête in einer demokratischeren, institutionalisierten und ritualisierten Form zum “Körper” geworden ist. Die Demonstration ist kopflos, paradoxerweise, weil “der Kopf “zum “Körper” geworden ist, und der “rein gewerkschaftliche” Block zum Schwanzende der Demonstrationen, also ereignet sich die Rückkehr einer verstümmelten und impotenten symbolisch-pazifischen Manifestation. Dieses Phänomen wurde derart ad absurdum geführt, dass wir bei bestimmten Demonstrationen zu Beginn des Jahres nicht mehr wussten, in welche Richtung die Manifestation ging, so dass eine riesige Prozession von “Köpfen” über den gesamten Verlauf der Manifestation verteilt war. Die Polizisten ihrerseits hatten ihre Fähigkeiten perfektioniert und bauten ein trichterförmiges Netz von “Abwasserkanälen” in den Straßen, in denen die Masse von einem breiten Rand (von dem aus die Repressionskräfte nicht zu sehen war) zu einem Engpass, dem riesigen Schneematschloch, führte.

Immer die gleiche Geschichte der Ausdehnung der Techniken der Aufstandsbekämpfung von den Rändern ins Zentrum; von den Kolonien in die Metropolen; von den Vorstädten in die Stadtzentren. Diese Technik der Kesselung, der Einsperrung der Demonstration, die erstmals 2016 für einen cortège de tête der Minderheit reserviert ist, wird auf den ganzen “Körper “angewandt, der 2020 zum “Kopf” wird. In bestimmten Momenten verdichtete sich der Kopf-Körper, ohne jemals in tausend Köpfe zu zerplatzen, und blieb stehen, weigerte sich, weiter in den Polizeitrichter zu gehen, und der “rein gewerkschaftliche” Schwanz verließ nie seinen Ausgangspunkt. In diesem Fall würden Kopf- oder Schwanzrückstände aus dem Polizeikordon ausbrechen, diesen überlaufen, aber ohne sich zu aggregieren, und seine abgetrennten Mitglieder würden heraus geschwemmt werden. Es folgte eine Demütigung für diejenigen, die erst am Ende aus dem Drucktank der Repressionskräfte ausstiegen und keine Chance auf einen ehrenhaften Abgang hatten.

Andernfalls, wenn “Mikroköpfe” herumgeschleudert werden, würde die in der Gelbe-Weste-Zeit perfektionierte Zerstreuungsstechnik und/oder die bewegliche Kesseltechnik bald zu Ende gehen.

Das beste Beispiel für diese Praxis sind nach wie vor die letzten Veranstaltungen des GJ (“Alle nach Paris”-Aktionen Anfang 2020), bei denen die Repressionskräfte die Führung des Umzugs übernahmen und sich “den Schwanz aufsteckten” und einen riesigen beweglichen Ballon bildeten. Dann wurde diese Strategie der Enthauptung auf der Demonstration zehntausender Demonstranten gegen die Rentenreform ausprobiert und hatte Erfolg!

Seit Anfang des Jahres 2020 gibt es als Reaktion auf diese verabscheuungswürdige Geiselnahme der Demonstration : entweder die wilden Demonstrationen im GJ-Modus (ohne Befestigung an einem “Körper”) am Centre Pompidou, in den Hallen (…) oder die festlichen Wanderungen des Streikkomitees der Place des fêtes (“Mikroköpfe”, deren Körper noch stabiler ist als die Gewerkschaftsdemonstration, und zwar ganz anders, denn sie werden von einem Territorium, dem Bezirk, aus gestartet…) Diese festlichen und offensiven Wanderungen starteten vom Bezirk Belleville aus, marschierten im Bezirk und schlossen sich dann dem Hauptumzug auf dem Weg an. Sie ließen Umzüge militanter Desertionen (in der Abgrenzung von der rein symbolisch-pazifischen Gewerkschaftsdemonstration) zu, die noch größer und länger als die eigentliche Hauptprozession waren. Dann gewannen sie durch die Teilnahme an anderen Nachbarschaftsdemos (wie der in Montreuil) an Macht und erreichten manchmal mehrere hundert, manchmal bis zu vielleicht tausend Menschen.

Anstatt sich zu einer neuen Hydra mit tausend Köpfen zu entwickeln, ließen sich diese “Nachbarschaftsumzüge”, die mit zunehmender Größe und Selbstbewusstsein an Kraft gewannen, leider wie Ströme in den großen See der erklärten Demonstration fließen. Die “Kopflose Prozession 1” war ein Versuch, diese festlichen und offensiven Wanderungen von der unwiderstehlichen Anziehungskraft abzulenken, die die riesige und massive Falle auf sie ausübte, ohne jemals doch die Führung zu übernehmen. Bei mehreren Gelegenheiten überflutete dieser kopflose Umzug, eine Fortsetzung der festlichen Spaziergänge, die Polizei, drang tief in das Marais ein, schnitt die Demonstration ab, erreichte den überdachten Markt… (3)

Vielleicht sollten wir an dieser Stelle bei einer Neuformulierung dessen, was wir bereits wissen, und diese Reflexion ist nicht erschöpfend und verliert sonst auch ihre Wirksamkeit, auch über die GJ-Blockaden, Klimademonstrationen,… und so weiter sprechen. Dennoch erlaubt es uns, diesem Faden der unmittelbaren Geschichte zu folgen, eines: Dieser Prozess in den Jahren 2016-2020 kann als ein Versuch gesehen werden, die symbolisch-pazifische Manifestation aufzulösen hin zu anderen Formen des Protestes, reicher, vielfältiger und vor allem weit entfernt von dieser Protestform, nämlich massiv und kompakt. Die verschiedenen Misserfolge und Siege auf den Straßen zeigen uns diesen Prozess bei dieser Arbeit: Je vielfältiger, schneller, unauffindbarer, autonomer die Formationen und Zerstreuungen der Umzüge sind, desto weniger Zentralisierung und Gefangennahme, Stabilisierung und Repression sind möglich. Die Auflösung des symbolisch-pazifischen Demonstrationstyps, wenn sie zur Konstituierung von autonomen und wilden Demonstrationen führt, ist eine gute Nachricht für den Kampf im Allgemeinen.

Wer hätte nicht davon geträumt, angesichts der Magnetwirkung der Demonstration, die 2020 ausgerufen wurde, das Wiederaufleben des nomadischen Wirbelsturms der GJs oder des wilden Ausbruchs von 2016 in radikalisierter Form zu sehen, wer hätte nicht davon geträumt, dass wir alle in Dreier- oder Vierergruppen demonstrieren würden, dass kleine Gruppen von 10 Personen anfangen würden, Barrikaden in der Straße zu errichten, in der sie leben?

Nun, vielleicht erzwingen die Maßnahmen der sozialen Distanzierung, die unvermeidlichen Gesten der physischen Distanz, solange die Gefangenschaft andauert, wenn sie tatsächlich massive Demonstrationen verhindern, und damit das, was sie an Beruhigung und Wirksamkeit haben: die Stärke der Zahl, die Wärme der Menge zu spüren… diese fragwürdigen, unangenehmen hygienischen Maßnahmen erzwingen auch eine andere Art von Demonstration. Ist dies nicht der historische Anlass für offensive Demonstrationen (auf jeder Ebene und mit jeder Praxis, vom Lärm bis zum Sachschaden), die mehrfach, dezentralisiert, mobil, niemals fixiert und am seltensten unterdrückt sind? Wir, die wir in der “Mikropolitik”, diesem Widerstand gegen die Biomacht, immer geschickter werden, könnten wir “Mikrodemos” nicht zu einer Strategie machen? Eingedenk der Tatsache, dass der Hongkonger Slogan “be water”, nicht “be river”, sondern “be drop” bedeutete, erhoffe ich für den 1. Mai 2020 einen Regen von “Mikromanifestationen”, um die Dürre der kommenden Kämpfe zu vermeiden.

Was bereits jetzt möglich ist, überall in Frankreich, in jedem Dorf, in jeder Stadt, egal wie viele Teilnehmer erwartet werden, ist eine Demonstration am 1. Mai unter Einhaltung der Sicherheitsabstände und dabei maskiert zu sein!

Es gibt Risse in der globalen Eindämmung und Demonstrationen werden organisiert, trotz der vielleicht notwendigen, aber gewaltsam durchgesetzten Distanzierungsmaßnahmen:

Am 4. April in Montreuil Demonstration des Kollektivs “des Baras” zur Forderung von “Papieren und Unterkunft”.

Am 11. April brach in Brüssel nach dem Tod eines 19-jährigen Jungen, der von einem Polizeiauto angefahren wurde, ein Aufruhr aus.

Am 11. April fand in Rom die Beerdigung eines ehemaligen Revolutionärs der Roten Brigaden statt, an der etwa 50 Personen teilnahmen.

In der Nacht vom 19. auf den 20. April kommt es in mehreren französischen Arbeitervierteln zu Aufständen, nachdem ein Mann in Villeneuve-la-Garenne nach einem gewaltsamen Versuch der Polizeiverhaftung schwer verletzt wurde.

Am 20. April zweite Kundgebung aus Solidarität mit den Opfern der Polizeigewalt in Montreuil.

Im Libanon: In vielen Städten fanden Demonstrationen gegen die Regierung, den Kaufkraftverlust und die Korruption der Eliten statt: Straßenblockaden, Barrikaden, Zusammenstöße, zerstörte Banken usw.

In Tunesien: kollektiver Widerstand gegen die Gefangenschaft und die Verhaftungen in Sahline. Konfrontation mit den Polizisten, die Straßenverkäufer zerstreuten und Reifen auf der Straße verbrannten. Mehrere Verhaftungen.

In Chile: Die Gefangenschaft hält die seit Monaten andauernde Welle der Revolte nicht auf. In Santiago und in mehreren Städten fanden feurige Demonstrationen statt.

In Kolumbien, in der Stadt Medellín, eine Demonstration, um mehr Lebensmittel zu erhalten, und der Versuch, einen Supermarkt zu plündern.

Überall auf der Welt gab es ständig nicht angemeldete wilde Demonstrationen.

Für einen offensiven und lebendigen 1. Mai.

Lang leben die kopflosen Demonstrationen!

Lang leben die Umzüge ohne Umzüge!

Signé X

  1. Schweif, Kopf, Körper,… im Original wird unübersetzbar mit der Doppeldeutigkeit von Begriffen und Begrifflichkeiten gespielt
  2. Demonstrationsrouten werden in Frankreich bei der Präfektur hinterlegt, in Deutschland angemeldet, ein kleiner, feiner Unterschied
  3. Aufgrund der auch in diesem Aufruf beschrieben Entwicklung gab es in dieser Phase den Versuch aus der taktischen Sackgasse der dauerhaften von den Bullen letztendlich kontrollierten Konfrontation auszubrechen, indem zu “Festlichen Blöcken” aufgerufen wurde, die auch jenen eine Teilnahme ermöglichen sollte, die der dauerhaften Repression nicht mehr gewachsen waren
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