Pole Position – 7

Mansfeld 2
Sehen wir uns den Wahnsinn Mansfelds einen Moment lang etwas genauer an. Ein Wahnsinn, der gerade, weil er von sich selbst längst nicht alles, aber doch sehr viel weiß, die Konkurrenten zu infizieren oder zu stimmen vermag, weil schließlich die Konstituenten im Unbewussten unbarmherziger zuschlagen als jeder (fiktive) Willensakt das vielleicht tun könnte. Natürlich spielt sich das unternehmerische Handeln eines gut organisierten Spekulanten im Horizont von Ungewissheit ab, wobei der Futurisierung der eigenen Aktivitäten systemisch beziehungsweise systemkonform mit der wahrscheinlichkeits-theoretischen Kalkulation von Risiken begegnet wird. Und natürlich hofft unser lieber Mansfeld, dass die Würfelwürfe ihm gnädig sind und ihn gnädig stimmen und sein geliehenes Geld vermehren, um Schulden zu tilgen und zugleich zu vermehren, das heißt, der Idee der geschuldeten Schuld gerecht zu werden. Dr. Markson, der den Posten eines creative psychologist bei der Commerzbank einnimmt, überhört den als gehässigen Kommentar auf sein intellektuelles Gesülze gedachten und doch galanten Low-Level-Rülpser Mansfelds; Dr. Markson, ein schlanker Mann, Mitte dreißig mit modischem, kurzem, silberblonden Haar, und buschigem, silber-blonden Kinnbart und einem Gesicht, dessen Glätte die oft geschickt auftrumpfende Sanftmut des Psychologen weniger karikiert als zentral- und bloßstellt zugleich, weshalb er …

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