ZUR AKTION BEI BLACKROCK, PARIS

Am 10. Februar haben jugendliche Aktivisten die Zentrale von Black Rock in Paris unter dem wunderbaren Motto “Avenir En Feu” (“Brennende Zukunft”) besetzt. Bei der Aktion ging einiges zu Bruch, zahlreiche Büros wurden umgestaltet und erst nach Stunden ergaben sich die Besetzer*innen, die sich in der Zentrale verbarrikadiert hatten, einer Übermacht der Bullen. Black Rock gilt einer der der weltweit grössten Vermögensverwalter und übt maßgeblich Einfluss auf die Pläne der französischen Regierung aus, das Rentensystem zu Lasten der abhängig Beschäftigten umzugestalten.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUM GEBURTSTAG, BEWEGUNG DER JUGEND FÜR DAS KLIMA

Es ist ein Jahr seit dem Beginn der globalen jugendlichen Klimabewegung vergangen, die mit Greta Thunbergs Aufruf zu internationalen Demonstrationen am 15. März 2019 ihren Anfang nahm.

In Frankreich hat die #youthforclimate Bewegung etwas früher begonnen, nämlich am 8. Februar, und feierte deshalb ihren Geburtstag, indem sie einen neuen Zyklus der Verbreitung von Leben und Glück unter den “Konzernen der Zerstörung der Welt” einläutete.

Vor fast genau einem Jahr, am 8. Februar 2019, trafen wir uns an der Universität Jussieu (Paris) zu einer Jugendversammlung zum Thema #Klimastreik. Wir sahen, dass die klimatischen und ökologischen Probleme katastrophal sind, und die Regierung unternahm keinerlei entscheidenden Maßnahmen um das zu ändern. Daher traten wir freitags in einen Schulstreik, wie andere junge Menschen auf der ganzen Welt, und führten Aktionen des zivilen Ungehorsams durch.

Wir besetzten den Vorplatz des Umweltministeriums, wir marschierten für das Klima und demonstrierten mit den “gelben Westen”, wir drangen in Einkaufszentren ein, und das alles mit Höflichkeit und Würde, und auch ein wenig Hoffnung. Ministerialsekretäre und Politiker kamen, um Fotos mit uns zu machen, boten uns Einladungen in ihre Büros an, um “zu reden”, und Präsident Macron erklärte, er würde fortan alle drei Monate “grüner” werden. Nichts davon war ernst gemeint. Trotz unserer respektvollen Bemühungen, unserer Stimme Gehör zu verschaffen, hielt uns die gewalttätige Klasse, die den Planeten zerstört, weiterhin für Mäusebussarde, obwohl sie weiß, dass diese verschwinden [gemeint ist der gefährdete Mäusebussard, ein französischer Ausdruck für “Verrückte”].

An diesem Geburtstag unserer Bewegung leiten wir daher einen neuen Zyklus freundschaftlicher Besuche bei unseren geliebten “politischen Entscheidungsträgern” ein, indem wir einen “Tag der offenen Tür” in den Büros des Unternehmens BlackRock organisieren, das für seine finanziellen Beziehungen zu Vinci, Total, BNP und Société Générale bekannt ist.

Selbstverständlich ist die Wahl dieses Unternehmens ein Wink an unsere Freunde, die gegen die Rentenreform von Macron kämpfen und die wissen, dass Black Rock die französische Regierung zu dieser Reform aufgefordert hat. Unser Ziel war es, jedem neugierigen Umweltschützer ein eintägiges Praktikum in den gemütlichen Büros vorzuschlagen, von wo aus die planetarische Verwüstung überwacht wird. So traten wir höflich ein und boten den Mitarbeitern von BlackRock einen freien Tag an, damit sie über die Nutzlosigkeit ihres Berufs nachdenken konnten. Es fanden geduldige und leidenschaftliche Diskussionen statt. Es wurde Champagner ausgeschenkt, um auf die Kündigung der Mitarbeiter und ihre sofortige berufliche Umstellung auf die Kastanienhonigproduktion anzustoßen. In der Euphorie wurden Verschönerungs- und Renovierungsarbeiten durchgeführt, um ein wenig Leben in diese samtige Hölle zurückzubringen.

Als wir uns für das Klima engagierten, wurde uns gesagt, wir sollten umweltfreundliche Verhaltensweisen annehmen. Dreh den Wasserhahn zu, mach das Licht aus, nimm das Fahrrad, benutze dein Telefon etwas weniger. Wir haben nicht gezögert, einige dieser Vorschläge umzusetzen, wenn sie für uns sinnvoll waren. Aber wir wollen nicht für die ökologische Krise verantwortlich gemacht werden, wenn die multinationalen Konzerne und die Staaten nichts tun, um den Hahn der fossilen Brennstoffe zuzudrehen, das nukleare Licht auszuschalten, mit dem Fahrrad dem Ende des Kapitalismus entgegenzufahren und uns nicht mehr mit ihrem 5G zu belästigen, das es uns nur erlauben würde, die Welt auf 4K-Bildschirmen brennen zu sehen.

Wir werden daher unsere Jugend und Heiterkeit überall dort verbreiten, wo sie Tod und Verwüstung säen. Wir werden ihr Leben unerträglich machen, bis sie schließlich auf einsame Inseln fliehen. Und da wir ein gutes Leben führen wollen, werden wir unsererseits weiterhin Bauernhöfe restaurieren, den Boden bearbeiten, uns gegenseitig helfen und all denen begegnen, die aus dem Schlamassel, in das sie uns gebracht haben, herauskommen wollen. Unsere Freude wird sich niemals einschüchtern lassen.

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Jugendbewegung für das Klima ! Lasst uns nicht länger warten !

Désobéissance Ecolo Paris

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