Die Ekstase der Spekulation. Kapitalismus im Zeitalter der Katastrophe

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Die Ekstase der Spekulation – Kapitalismus im Zeitalter der Katastrophe

Verlag: Galerie der abseitigen Künste (in Kooperation mit NON)

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Spekulativer als spekulativ, das ist die Ekstase des spekulativen Kapitals. Mit einem Blick auf Baudrillard erweist sich die Spekulation als der Modus einer schwindelerregenden Vervielfältigung des Kapitals, als eine transfinite Pornographie des Geldes, die uns totalitär in Beschlag nimmt. Es kündigt sich ein schwereloses Finanz-Kapital an, das in einer Orbitalbewegung mit Lichtgeschwindigkeit zirkuliert.

Mit Marx gilt es festzuhalten, dass mit einer solchen Vernichtung von Zeiten und Räumen Ungleichzeitigkeiten aufbrechen, die immer noch im Kontext der inneren Grenzen des Kapitals zu verorten sind. Die Finanzmärkte müssen die Realökonomie immer wieder testen, sodass von einer absoluten Loslösung des finanziellen Kapitals gegenüber dem Industriekapital nicht gesprochen werden kann.

Der Globus mutiert zum vernetzten und durchgehend geöffneten Finanz-, Handels-, Einkaufs- und Produktionszentrum, mit einem Überfluss von Derivaten, Produkten, Dingen und Informationen (und Müll). Das Über regiert: Überspekulation, Überakkumulation, Überschuldung und Überverschmutzung.  Es ist die spekulative Kapitalisierung, die – untrennbar verbunden mit dem Aufstieg der vernetzten Computer – in Folge von ekstatischen Steigerungsexzessen zum Über geführt hat: Zu viel Kapital, aber auch zu viele Bilder und zu viele Zeichen, die jeglichen historischen Sinn neutralisieren und eine weiße Zensur durch Exzess ausüben.

Eine Ökonomie, die mit immer mehr Zahlungsversprechen auf die Zukunft gefüllt ist, welche wahrscheinlich gar nicht eingelöst werden können, ist eine grotesk aufgeblähte Ökonomie, die nicht in der Lage sein wird, den in ihr angesammelten Überfluss und Müll zu entladen. Die daraus resultierenden gegenwärtigen ökonomischen, sozialen und geopolitischen Spannungen und Konflikte, für deren Kennzeichnung der Begriff der »Polykrise« gebraucht wird, weisen auf einen katastrophischen Kapitalismus hin, man denke an das globale finanzielle Kapital und seine Blasenbildungen (die durch Zentralbanken gefördert wie reguliert werden), an die Verschuldung und Inflation, den schwelenden Konflikt zwischen den USA und China, die Tendenzen einer zunehmenden Faschisierung oder an den Klimawandel.

Überall reißen Grenzen auf: Pandemieausbrüche, Brände, Überschwemmungen, Superstürme, Dürren und Hitzewellen zeigen die globale Erwärmung heute als eine »wilde Ökologie« an. Der Globus ist längst zu einer heißen Müllhalde der Produktionsstätten und der Konsumprozessoren der Hypermärkte geworden.

More speculative than speculative, this is the ecstasy of speculative capital. With a view at Baudrillard, speculation turns out to be the mode of a dizzying multiplication of capital, a transfinite pornography of money that takes us totalitarian. A weightless financial capital announces itself, circulating in an orbital movement at the speed of light.
With Marx it is to be noted that with such an annihilation of times and spaces inequalities break open, which are still to be located in the context of the inner limits of capital. The financial markets have to test the real economy again and again, so that one cannot speak of an absolute detachment of financial capital from industrial capital.
The globe mutates into a networked and continuously open financial, trading, purchasing and production center, with an abundance of derivatives, products, things and information (and garbage). The over rules: Over-speculation, Over-accumulation, Over-debt and Over-pollution. It is speculative capitalization – inextricably linked to the rise of networked computers – that has led to the over as a result of ecstatic excesses of increase: Too much capital, but also too many images and too many signs that neutralize any historical sense and exercise a white censorship through excess.
An economy filled with more and more promises to pay for the future that are unlikely to be honored is a grotesquely bloated economy that will not be able to unload the abundance and garbage accumulated in it. The resulting current economic, social and geopolitical tensions and conflicts, for the labeling of which the term „polycrisis“ is used, point to a catastrophic capitalism; think of global financial capital and its bubble formations, debt and inflation, the smoldering conflict between the U.S. and China, the tendencies of increasing fascism, or climate change.
Limits are tearing open everywhere: Pandemic outbreaks, fires, floods, superstorms, droughts, and heat waves all point to global warming today as a „wild ecology.“ The globe has long since become a hot dumping ground for manufacturing plants and hypermarket consumer processors.

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