Noise (Ultrablack of Music 2)

Was ist Noise? Auf der einen Seite ist er beobachter-relativ, sodass man ihn durch technische Systeme, die seine Grade der Randomness bzw. der algorithmischen Funktionen beobachten, messen kann, auf der anderen Seite ist er beobachter-unabhängig, wenn er als radikale Kontingenz oder als Hyperchaos definiert wird. Noise bleibt hier gegenüber jeder ontologischen oder epistemologischen Theorie abgeschlossen und übersteigt zugleich die Perzeption des Menschen, der ihn als ein phänomenologisches Phänomen nicht komplett einfangen kann. Um wiederum seine Randomness als Grad zu verstehen, der relativ zum Phänomen ist, kann Noise nicht länger in die simple Opposition zur Rationalität oder Ordnung gesetzt werden. Noise ist eben nicht so gegeben, dass er immer in der derselben Art und Weise behandelt werden kann. Vielmehr ist er ein kontextspezifisches Phänomen, das eine »multi-scale«-Analyse erfordert, und dies bezüglich der verschiedenen Ebenen der Dynamik in hierarchisch komplexen Systemen. Der Maßstab/scale ist keine Frage der Größe oder der Kleinheit, sondern eine der verschachtelten Kapazitäten. Hier werden oft thermodynamische und informationstheoretische Konzepte vermischt. (Die Definition des Noise als Störung oder Fehler setzt die Position eines objektivierten Ideals in und durch die Wissenschaft voraus, um schließlich den Noise und die Komposition des Noise auszuschließen, womit zugleich das Reale als ein Korrelat des Denkens konzipiert wird.)

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